Nachhaltigkeits-BarCamp Bonn – oder ich werde spießig
Am 3. September 2022 fand in Bonn wieder der Nachhaltigkeits-BarCamp statt. Mein drittes BarCamp in diesem Jahr. Ich mag dieses Format sehr, meistens als Konsument, aber auch als Sessiongeber.
Leider konnte ich nur bis zum Mittagessen bleiben. Das heißt mit ein paar Leute, die ich kannte mich unterhalten, die Speisen genießen, an einer Session teilnehmen und natürlich die ganze Eröffnungszeremonie.
Eröffnungszeremonie
Die Eröffnungszeremonie besteht meistens aus der Begrüßung, der Erklärung der BarCamp-Methode, dem Ablauf, einer Vorstellungsrunde aller Teilnehmenden (ja das geht auch bei sehr vielen Teilnehmenden) und der Vorstellung der Sessions.
Vorstellungsrunde
Ich kenne den Ablauf als recht geregelt, manches ist eher langweilig für mich als alter Hase, dennoch mag ich ihn:
- ich sehe wie viele Leute das erste mal dabei sind, für mich: je mehr desto besser. Diesmal waren viele zum ersten Mal auf einem BarCamp
- ich lerne alle Leute kennen, das sich die Teilnehmenden mit nur 3 Hashtags vorstellen. Manche können das recht witzig machen, mir gelingt das nicht
Und was bekam ich diesmal nicht? Die Vorstellungsrunde aller Teilnehmenden. Das hat mir nicht gefallen, zumal ich die meisten nicht kannte.
Da ging bei mir schon das rumoren los: Spießeralarm #1. Weil so etwas macht “man” nicht.
Vortrag
Auf einem BarCamp können sich die Teilnehmenden ihre Sessions aussuchen und kommen und gehen wann sie wollen. Das mag ich.
Wir bekamen aber erst einmal einen Vortrag über die schwierige Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit. Unabhängig vom Inhalt des Vortrags, dem ich aus akustischen und anderen Gründen nicht richtig folgen konnte, war das ein Novum. Einen solchen Download hatte ich bisher nicht erlebt. Ich kenne das eher aus Unternehmen, wo die Hierarchie unbedingt ihre Message los werden will unabhängig davon ob es passt oder nicht.
Da war das zweite rumoren bei mir angesagt: Spießeralarm #2.
Warum Spießeralarm?
Ich hab zu beiden Themen nicht wirklich meine Klappe aufgemacht, also selber dran schuld. Immerhin hat Uli, der ein ähnliches rumoren hatte, seine Meinung bei Twitter kundgetan und mich dabei erwähnt, was ich sofort gut fand. Also die üblichen Likes und Retweets.
Auf der einen Seite halte ich die BarCamp Methode für sehr gut und bewährt, auch wenn es den Anschein hat, daß in Bonn die Teilnehmenden-Zahl über die Jahre abgenommen hat. Diese auf Freiwilligkeit und Partizipation beruhende Ansatz kommt mir einfach entgegen. Hier hat sich das Brauchtum bewährt.
Auf der anderen Seite bin ich kein Freund des Dogmatismus, daher sollte ich akzeptieren, das die Methoden auch mal anders umgesetzt werden. Manchmal wird was gutes daraus und manchmal eben nicht. Daher gibt es keinen Grund genervt zu sein.
Schlußfolgerung
Freund des Brauchtums sein ist okay, aber lässig bleiben ist wichtiger.
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